Der 16-jährige Jonas Hinsch, Leichtathlet des VfL Stade, hat im August vergangenen Jahres den Schritt ins Sportinternat nach Hannover gewagt. Wie viel besser die Leistungsstärke geworden ist, ist noch schwer einzuordnen ohne Wettkämpfe.

Bis zu vier Mal in der Woche hatte Jonas Hinsch beim VfL Stade trainiert. Trainer Guido Clostermann hatte das Talent seit der U 14 unter seinen Fittichen. Mit Erfolg. Zusammen sammelten sie viele Landesmeister-Titel und Erfolge. Nun trainiert Jonas Hinsch sechs Mal pro Woche, jeweils drei Stunden lang. „Das ist schon intensiver“, sagt er. Das Training laufe auch sehr gut. Doch coronabedingt fehlten schlicht die Wettkämpfe, um seine persönliche Entwicklung und die potenziell verbesserte Leistungsstärke messen zu können.

„Das wird man erst sehen, wenn die Wettkampfsaison startet“, sagt Jonas Hinsch. Er, wie auch die anderen Leichtathleten, seien optimistisch, dass es trotz Corona was wird mit den größeren Veranstaltungen. Die Deutschen Meisterschaften und die Europameisterschaft der Erwachsenen in der Halle machen Mut.

Hinsch startet weiterhin für den VfL Stade

Jonas Hinsch bekam schon Ende 2018 Avancen aus Hannover. Seinerzeit hatte sich der 14-Jährige für die Deutschen Meisterschaften im Neunkampf qualifiziert, als einziger aus Niedersachsen und nur zwei weitere Athleten aus ganz Norddeutschland meisterten damals die Norm. Jonas Hinsch, seine Familie und Trainer wägten ab, ließen sich Zeit. Er war noch nicht bereit für einen solchen Schritt. In die Saison 2019/20 ging er dann mit der Abwägung: „Was bringt die Saison?“

Einige Wettkämpfe liefen dann „richtig gut“. Jonas Hinsch, der im April 17 Jahre alt wird, entschloss sich, den Schritt ins Sportinternat zu wagen. Den Eltern sei der Abschied erst schwer gefallen, sagt der 16-Jährige. Mit der Zeit sei es leichter geworden. „Sie sehen auch, dass ich selbstständiger geworden bin“, sagt Jonas Hinsch. VfL-Trainer Guido Clostermann sagt, dass es „ein mutiger Schritt“ war. Er und die Teamkollegen beim VfL seien anfangs natürlich etwas betrübt gewesen, aber es überwiegt die Freude, dass Jonas Hinsch eine solche Chance bekommen hat. Zumal er weiterhin für den VfL Stade startet.

Mit der Staffel will sich Jonas Hinsch für die Deutschen Meisterschaften qualifizieren, ebenso mit der Zehnkampf-Mannschaft des VfL Stade. „Ich vermisse die Jungs schon ein bisschen“, sagt Jonas Hinsch. Jetzt im März bis zum Mai werde er es aber öfters schaffen, an den Wochenenden nach Stade zu kommen und wird dann auch mit den VfL-Kameraden trainieren.

Er hat sich eingelebt und geht gespannt in die Wettkampfsaison

Als er im August letzten Jahres nach Hannover aufs Sportinternat kam, war „vieles anders und schwierig“, sagt Jonas Hinsch, auch die schulische Umstellung. Er musste sich einleben, eingewöhnen. Auf dem großen Campus, mit mehreren Gebäuden, Mensa und großer Sporthalle, leben nur Sportler. Er teilt sich ein Doppelzimmer mit einem Handballer, sie gehen auch in dieselbe Klasse und verstehen sich gut. In seinem Wohnkomplex gibt es neben den Wohnräumen drei Wohnzimmer, eine Küche, einen Waschraum, es gibt einen Kraftraum und eine Sporthalle. „Und wir haben eine wunderbare Dachterrasse“, sagt Jonas Hinsch, auf der sind sogar ein Basketballfeld und ein kleiner Fußballplatz.

Zurzeit hat er nur Online-Unterricht. Es sei sehr viel Stoff, der vermittelt wird. Die Lehrer seien aber sehr rücksichtsvoll. Er sei in allen Fächern gut dabei, sagt Jonas Hinsch. Nur Kunst und Politik seien nicht gerade sein Fall. Sein Abitur streckt er auf vier Jahre. „Das ist entspannter mit dem Training und den Wettkämpfen“, sagt Jonas Hinsch.

Ziele sind klar gesteckt

In die Wettkampfsaison geht er ehrgeizig, aber realistisch. Ohne zu hohes Anspruchsdenken. „Corona hat vieles durcheinander gebracht“, sagt Jonas Hinsch. Guido Clostermann verweist auf die fehlenden Wettkämpfe und sagt, dass sein einstiger Schützling „als Wundertüte“ nach dem Training im Sportinternat starten werde.

Die Ziele mit dem VfL-Team sind klar gesteckt. Jonas Hinsch selbst möchte sich auch im Weitsprung für die Deutsche Meisterschaft qualifizieren. Als Zehnkämpfer sei er noch zu weit weg von der hohen Norm. Bei den Landesmeisterschaften sollten es schon ein paar Medaillen werden. Eigentlich fühlt er sich wohl im Zehnkampf. Im Weitsprung hat er aber seine größte Stärke. Ein Wechsel in die Einzeldisziplin steht zur Debatte, sagt Jonas Hinsch. Solche Leistungsgedanken gehören im Sportinternat dazu.

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