Vom 23. bis zum 25. August 2024 fanden in Hannover die Deutschen Mehrkampfmeisterschaften statt. Einen guten Erfolg konnte dabei unsere Athletin Bernice Amofa verbuchen. Erstmals in ihrer Karriere landete sie mit neuer persönlicher Bestleistung von 4543 Punkten unter den Top Acht in der Klasse U20.

Bernice mit der Siegerin Emma Kaul

Der Lohn war die Teilnahme bei der Siegerehrung der besten acht Athletinnen – in einem Wettbewerb, der von Emma Kaul, der Schwester von Zehnkampf-Weltmeister Niklas Kaul, dominiert wurde. Diesen schönen Erfolg verdankte Bernice Amofa insbesondere ihren stark verbesserten Laufleistungen.

Bernice begann bei starkem Gegenwind ordentlich mit 14,84 Sekunden über 100 m Hürden. Danach ging es gleich weiter zum Einspringen auf die Hochsprunganlage Nr.1., der Anlage für die guten Hochspringerinnen unter den Mehrkämpferinnen. Blitzsaubere Versuche beim Einspringen, alles schien nach Plan zu laufen. Doch plötzlich wurde ihr mitgeteilt, sie müsse die Anlage verlassen, sie würde nicht auf der Teilnehmerliste stehen. Auch auf den anderen Hochsprunganlagen wollte niemand sie springen lassen. Am Ende bemerkten die Kampfrichter ihren EDV-Fehler, da war aber der Wettkampf auf „ihrer“ Anlage aber längst im Gange. Bernice durfte letztlich auf Anlage zwei springen, wo der Wettkampf aber auch schon begonnen hatte. Bernice kam völlig aus dem Rhythmus und scheiterte nach übersprungenen 1,56 m schon bei 1,59 m. Einer Höhe, die ihr normalerweise keine Probleme bereitet.

Danach lief auch das Kugelstoßen mit mäßigen 9,52 m nicht nach Plan und so stand sie vor dem abschließenden 200 m-Lauf am Tag eins des Siebenkampfes bereits mit dem Rücken zur Wand. Doch Bernice zeigte eine überragende Reaktion bei ungünstigen Windverhältnissen. Sie gewann ihren Lauf in großartigen 25,38 Sekunden, verbesserte ihre persönliche Bestzeit bei Gegenwind um sieben Zehntelsekunden und war am Ende drittbeste 200 m-Läuferin der U20-Athletinnen.

Den zweiten Wettkampftag begann Bernice mit 5,22 m im Weitsprung. Danach aber patzte sie mit 28,37 m beim Speerwerfen, so dass die ersehnte Top-Acht-Platzierung ernsthaft in Gefahr gerät.

Doch mit dem Laufen klappte es an diesem Wochenende: dank neuer Bestzeit von 2:39,78 Minuten im abschließenden 800 m-Lauf konnte sie ihren achten Platz behaupten. Entsprechend groß war die Erleichterung und die Freude nach einem Siebenkampf mit Höhen und Tiefen.

Die Einschätzung ihres Trainers Friedo Hoefer am Ende des Wettkampfes: Bernice bringt alle Voraussetzungen für eine erfolgreiche Mehrkampfkarriere mit, wenn sie es denn bis zur nächsten Saison schafft, ihre Unsicherheit bei den Würfen abzustellen.