Dennis Dodt hat sich einen weiteren Titel geschnappt. Doch auf weitere Starts musste er verzichten. Trotz der körperlichen Probleme hat er ambitionierte Ziele.
Stade. Dennis Dodt hat seine Titelsammlung bei den Norddeutschen Meisterschaften einmal mehr erweitert. Der Läufer des VfL Stade gewann über die 800 Meter in 2:14,40 Minuten.
„Ich hatte wenig Konkurrenz, wurde nicht gefordert und habe mit großem Vorsprung gewonnen“, relativiert der M50-Athlet seinen Erfolg. Seit er auf die Kurzstrecken gewechselt ist, hat Dodt bei acht Starts bei Norddeutschen Meisterschaften acht Titel geholt: vier über 800 Meter, drei über 1500 Meter und einen über 400 Meter.
Muskuläre Probleme bremsen Dodt aus
Über den Titel habe er sich nicht freuen können, berichtet Dodt. „Ich merkte den Muskel bereits früh und auf der Zielgeraden musste ich Tempo rausnehmen.“
Da sei ihm schon klar gewesen, dass es am nächsten Tag nicht über die gemeldeten Distanzen von 1500 und 400 Metern gehen würde. Eine erneute Ultraschall-Untersuchung, eventuell auch ein MRT, sollen „hoffentlich“ Klarheit bringen.
Es „zwickt und zwackt“ schon seit dem vergangenen Jahr. Die derzeitigen Probleme hat Dodt seit April. „Immer wieder Wirbelblockaden im Rücken, Beckenschiefstand etc. Dadurch ist zu viel Zug auf den Muskeln“, beschreibt er die Ursachen. Seit zwei Monaten behandeln ihn eine Chiropraktikerin und Physiotherapeuten regelmäßig.
Von Februar bis April hatte er sich zudem wochenlang mit „großen Knieschmerzen“ durch die Vorbereitung gequält. Es war dann ein Darminfekt, der ihn die Teilnahme an der Landesmeisterschaft über 5 Kilometer Straße und die Deutsche Meisterschaft über 5000 Meter gekostet hat. „Seitdem macht das Knie aber alles schmerzfrei mit, was mich sehr überrascht“, sagt Dodt.
So soll es mit seinen großen Zielen noch klappen
Dodt geht für seine Leidenschaft weiterhin ungewohnte Wege. „Der Plan mit der Teilprothese, die ich als einzige Erlösung sah, ist längst in der Schublade“, sagt er.
Er begann im Januar eine „konservative Therapie mit Eigenblut und Hyaluronsäure“, die seit Mitte April zu wirken scheine.
Dodt konnte bisher nur drei von zehn geplanten Rennen jedes Mal unter Schmerzen bestreiten. In den Jahresbestenlisten ist er dennoch auf Platz zwei und vier.
„Ich vertraue dem Prozess und glaube fest, dass ich rechtzeitig zur Deutschen Meisterschaft (22. bis 24. August) in Form komme und auch Chancen auf Medaillen habe“, sagt Dodt. Um an seine vergangenen DM-Erfolge anknüpfen zu können, müsse er „endlich in einen Rhythmus finden“.
„Im Oktober zur EM auf Madeira möchte ich dann in Topform sein“, so die große Hoffnung des Laufbesessenen.
Seit Oktober hat er Aquajogging in sein Training integriert. Damit geht es verstärkt weiter, da er weiterhin nicht mehr als 10 bis 15 Kilometer pro Woche laufen könne. „Das ist das Anstrengendste, was ich je gemacht habe. Im tiefen Wasser ohne Bodenkontakt mit dem Aquajogging-Gürtel – das haut richtig rein“, sagt Dodt.
Zudem arbeitet der Läufer auf dem Rad an seinen Grundlagen. Seit fünf Wochen hat er ein Gravelbike und habe damit „schon über 500 Kilometer gemacht“.
Quelle: Stader Tageblatt, 11.07.2025
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