STADE. Die starke U16-Mädchentruppe des VfL Stade hat in Stuhr-Bremen ihren ersten Start nach langer Wettkampfpause hingelegt. Das Fazit nach einem windigen und teils regnerischen Wettkampf: Es ist noch nicht alles top, aber die Talente können die anstehenden Herausforderungen mit Selbstvertrauen angehen.
Denn die VfL-Siebenkampfmannschaft um Mayleen Bartz, Bernice Amofa und Merle Schmidt hat immer noch die Deutschen Mehrkampfmeisterschaften in München-Vaterstetten Ende August als großes Saisonziel vor Augen.
Jedes der drei Stader Mädels stand in Stuhr mindestens einmal ganz oben auf dem Treppchen. Obwohl gemäß des Hygienekonzeptes des Deutschen Leichtathletik-Verbandes auf eine richtige Siegereehrung verzichtet wurde.
Am besten kam Mayleen Bartz aus der Corona-Pause. Sie gewann den 100 m-Lauf bei nicht optimalen Windverhältnissen souverän gegen starke Konkurrenz in 12,76 Sekunden. Ebenso die 80 m Hürden in 12,17 Sekunden vor Jeanne Alipoe aus Hannover und ihrer Vereinskameraden Bernice Amofa (12,33 sec). Ein guter Weitsprung mit 5,13 m passte zu Mayleens solider Vorstellung.
Die zuweilen unkonzentrierte Bernice Amofa bekam einen Dämpfer zum richtigen Zeitpunkt: über 100 Meter legte sie einen explosiven Start hin, allerdings vor dem Startschuss. Durch die Disqualifikation verpasste sie die Chance, die 13-Sekunden-Schallmauer zu knacken. Im Hochsprung hingegen deutete Amofa mit ihrem Sieg ihre großen Möglichkeiten an: klar übersprungene 1,60 m bei Regen sind eine Ansage.
Merle Schmidt gewann die 300 m Hürden bei stürmischem Wind in 47,16 Sekunden. Ihre Erkenntnis nach langer Wettkampfpause: die Schnelligkeitsausdauer ist da, an der Sprintschnelligkeit muss noch gearbeitet werden.
Zu dem Kreis der VfL-Siebenkämpferinnen gehört auch die erst 13-jährige Mia Milioto. Sie gewann den Weitsprung der w14 mit guten 4,79 m.
Die zum VfL Stade gewechselte Henrike Rieper wurde in Stuhr im Weitsprung der U 18 Dritte mit 5,00 m. Es war ihr erster Wettkampf nach langer Pause wegen eines Ermüdungsbruches im Fuß. Sie nimmt von diesem Wettkampf die Erkenntnis mit, dass ihr Körper mitspielt und sie wieder in alte Leistungsbereiche vorstoßen kann. Rieper gehörte vor ihrer langwierigen Verletzung zu den besten Mehrkämpferinnen in Deutschland.
Vor einer vielversprechenden Saison steht auch der 15-jährige Bennet Pauli. Der U 16-Athlet gewann die 300 m Hürden in 45,99 Sekunden und steigerte sich im 100 m Lauf um eine halbe Sekunde auf 12,66 Sekunden. Da er auch die in Stuhr nicht ausgeschriebenen Wurfdisziplinen beherrscht und zudem ein guter Mittelstreckler ist, hat er gute Chancen bei den im September stattfindenden niedersächsischen Neunkampfmeisterschaften in Bad Harzburg.
2019 war sein Jahr: Jonas Hinsch, im Vorjahr der erfolgreichste U 16-Athlet in Niedersachsen, merkt nun, dass in der U 18 ein anderer Wind weht. Hier muss er als 16-Jähriger gegen ältere und teils körperlich stärkere Konkurrenten antreten. So lief Hinsch über die 100 m bei starkem Gegenwind gute 11,71 Sekunden. Dies langte aber nur zum fünften Platz. Erfreulich der Leistungssprung seines Vereinskameraden Luis Wolf, der sich im Sprint auf 12,22 Sekunden steigerte. Er hat die Corona-Quarantäne genutzt und sich durch hartes Eigentraining auf ein ganz neues Niveau gebracht. Sein Ziel ist der Mehrkampf.
QUELLE: TAGEBLATT STADE 07.07.2020
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