STADE. Die Leichtathleten des VfL Stade haben fünf Titel und einige Podiumsplätze bei den Niedersächsischen Einzelmeisterschaften der Altersklasse U 16 geholt. Damit war der VfL in Hannover der erfolgreichste Verein. Auch der TuS Harsefeld war erfolgreich.
Bennet Pauli sorgte am Sonnabend für den Beginn der Siegesserie des VfL Stade. Im Speerwurf der Altersklasse M 15 übertraf er erstmalig die 50-Meter-Marke. Das 600 Gramm schwere Wurfgerät flog letztlich 51,46 Meter weit. Damit steigerte Pauli seine persönliche Bestleistung um mehrere Meter und hatte am Ende seines bislang besten Wettkampfes nicht nur 1,5 Meter Vorsprung auf den Zweitplatzierten, sondern auch die Zusage des Landestrainers für die Aufnahme in den Speerwurf-Kader. Seinen guten Auftritt rundete Pauli am Sonntag mit Platz drei im Kugelstoßen ab (12,68 m).
Überhaupt wurde der Sonntag ein für den VfL Stade erfolgreicher Tag. Die favorisierte 4 x 100-Meter-Staffel des Vereins ließ nichts anbrennen: Bernice Amofa, Merle Schmidt, Mayleen Bartz und Thalia Löschner liefen in dieser Reihenfolge der Konkurrenz davon und gewannen das Rennen mit deutlichem Vorsprung in 49,66 Sekunden. Es ist die drittschnellste Zeit, die in diesem Jahr in Deutschland auf dieser Strecke bislang gelaufen wurde.
Alle schauen auf Amofa
Im Hochsprung der W 15 übersprang Amofa zunächst deutlich die 1,66 Meter. Dann ließ sie 1,70 Meter auflegen – „und hatte damit die Aufmerksamkeit aller Athleten und Trainer auf sich gezogen“, sagte VfL-Trainer Friedhelm Hoefer. „Eine 14-Jährige, die sich an 1,70 Meter versucht, das sieht man wahrlich nicht alle Tage.“ Amofa scheiterte jedoch knapp an ihrer „Traummarke“, bekam aber großen Applaus.
Ohne große Pause ging es für Amofa rüber zum Finale über die 80 Meter Hürden. Dabei holte sie die Silbermedaille hinter der großen Favoritin Mayleen Bartz. Bartz habe die Hürden „wie ein Schweizer Uhrwerk“ übersprungen, sagte Hoefer, aber ihr unterlief ein „böser Patzer“ an der dritten Hürde. Eindrucksvoll kämpfte sich Bartz wieder nach vorne und gewann ihre Lieblingsdisziplin in 11,97 Sekunden.
Ebenfalls in Form war Merle Schmidt am vergangenen Wochenende. Die VfL-Athletin wurde Zweite über 300 Meter Hürden in 45,66 Sekunden, ebenso im Speerwerfen mit 33,89 Metern. Vereinskollegin Svea Ahrens sicherte sich im Kugelstoßen der Altersklasse W 14 mit 10,23 Metern den dritten Platz. Die hochgewachsene Staderin habe noch großes Potenzial in den Wurfdisziplinen, sagt Hoefer. Ihre um ein Jahr ältere Schwester Beke überzeugte im Diskuswerfen mit 26,95 Metern. Sie wurde Zweite eines kleinen Teilnehmerfeldes.
Brunkhorst gewinnt Silber
Auch der TuS Harsefeld hatte einen Erfolg zu feiern. In einem stark besetzten Teilnehmerfeld holte sich Lena Brunckhorst die Silbermedaille im Hochsprung der W 14. Brunckhorst übersprang im ersten Versuch eine Höhe nach der anderen, selbst die 1,56 Meter, die sie zuletzt in einem Wettkampf noch nicht schaffte.
Mehr sogar: Sie brachte mit ihren im ersten Versuch übersprungenen 1,59 Meter sogar die spätere Siegerin, Amira Weber von der LG Peiner Land, zeitweise in Bedrängnis. Die Harsefelder Athletin leistete sich im gesamten Wettkampf bis zu ihrer übersprungenen neuen Bestmarke nicht einen Fehlversuch. Ihre Konkurrentin Weber gewann letztlich mit 1,62 Metern, die 19 anderen Teilnehmerinnen ließ Brunckhorst aber hinter sich.
„Trotzdem darf Lena megastolz auf sich sein“, sagt Trainer Carsten Novak vom TuS Harsefeld, denn sie habe ihre persönliche Bestleistung um sieben Zentimeter verbessert. Vor dem Wochenende lag Brunckhorst auf Platz 54 der deutschen W 14-Bestenliste und könnte sich nun unter die Top 20 schieben, so Novak.
Landeskader vor Augen
Brunckhorst hatte sich schon im vergangenen Jahr für die Landesmeisterschaft qualifiziert. Um gerüstet zu sein, sei sie als 13-Jährige eine Altersklasse höher gestartet, erklärte ihr Trainer Novak. Damals landete sie mit 1,48 Metern „sensationell“ auf Platz acht. In diesem Jahr bewies sie ihr Können bei einem Siebenkampf in Bad Harzburg, bei dem sie 1,52 Meter übersprang. Daher ließ Novak sie in der vergangenen Woche keinen Hochsprung mehr trainieren, „nicht mal Anlauf-Kontrollen“, so der Trainer.
Eigentlich war Brunckhorst auch für den Hürdenlauf gemeldet. Aus zeitlichen Gründen und um eine gute Platzierung im Hochsprung nicht zu gefährden, verzichtete sie. Am 26. September reist sie zu einem Auswahltest für den künftigen Landeskader ins Sportleistungszentrum nach Hannover. Dort könnte sie nach Anna Ropers und Kristina Meier Oetjen die nächste Harsefelder Leichtathletin sein, die in den Kader berufen wird.
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